Behandlung
Im Wesentlichen wird genau wie bei der Behandlung von Leistenhernien zwischen Reparaturmethoden mit und ohne Netz und mit offenen und laparoskopischen Ansätzen unterschieden. Die Entscheidung über die Verwendung eines Netzes wird auf der Grundlage der Größe der Bruchöffnung getroffen, unabhängig davon, ob der Patient übergewichtig ist oder nicht, und anderer patientenspezifischer Risikofaktoren. Wobei der Fasziendefekt klein ist (< 1.,5 cm) und es gibt keine anderen Risikofaktoren, ein Nähansatz bleibt auch heute noch eine zuverlässige chirurgische Methode. In diesem Fall wird, sobald die Kanten der Faszie freigelegt sind, eine sorgfältige kontinuierliche Naht mit nicht resorbierbaren Stichen durchgeführt. Bei größeren Fasziendefekten (> 1,5 cm) oder bei Patienten mit einem relevanten Risikoprofil sollte eine zusätzliche Netzverstärkung (=Netzvergrößerung) verwendet werden.
Dies kann durchgeführt werden wie ein onlay, inlay, sublay, pre-peritoneal-oder von innen als offenes oder laparoskopische IPOM (Intra-Peritoneal Onlay Mesh-plasty)., Wenn eine Netzvergrößerung der Bauchdecke angezeigt ist, bevorzugen wir im Allgemeinen, das Netz außerhalb der Bauchhöhle (extraperitoneal) zu positionieren. Dies verhindert Komplikationen im Zusammenhang mit dem Netz, wie Adhäsionen zwischen der Netzprothese und den Bauchorganen. Wir glauben, dass der Präperitonealraum, der in der Schicht zwischen Peritoneum und Bauchwandfaszie liegt, der „ideale“ Ort ist.
In den meisten Fällen erzeugt einfaches stumpfes Drücken ein ausreichend großes Maschenbett, so dass sich das Netz um mindestens 2-3 cm über den Fasziendefekt hinaus ausdehnen kann., Das Netz wird dann zwischen das Peritoneum, das weiterhin als natürliche Schutzbarriere für den Darm fungiert, und die hintere Bauchwandfaszie gelegt und nur an Stellen mit Einknopfnähten mit resorbierbarem Nahtmaterial in Position gebracht.
Darüber hinaus wird der Fasziendefekt mit kontinuierlichen, nicht resorbierbaren Nähten (z.B. Prolene 2-0) verschlossen. Durch die Verwendung von großporigen Netzprothesen mit reduzierter Oberfläche kann die Menge an implantiertem Fremdkörpermaterial und damit die Reaktion des Körpers auf Fremdkörper so weit wie möglich reduziert werden., Diese Operationstechnik wird als präperitoneale epigastrische Netzplastik oder kurz „PEMP-Reparatur“ bezeichnet.
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